Wahljahr 2023


    Blickwinkel


    Wahltag ist Zahltag, so sagt man im Volksmund. Die Wähler schauen, was ihre Partei oder was ihre Kandidaten in den letzten 4 Jahren erreicht haben und erteilen dafür die Quittung – Wiederwahl oder Abwahl. Das scheint zwar bei den Kandidaten einfacher zu sein als bei den Parteien.

    Die aktuellen Problemfelder unseres Landes sind vielschichtig und der internationale Kontext macht sie noch komplexer:

    • Was kann und soll die Schweiz gegen die Klimaerwärmung unternehmen?
    • Wie soll unser zukünftiges Verhältnis zur Europäischen Union aussehen?
    • Wie sollen wir mit dem Druck der EU umgehen (wie z.B. der Ausschluss aus dem Forschungsprogramm HORIZON)?
    • Welche Haltung soll die Schweiz im Ukraine-Krieg einnehmen?
    • Sollen wir unsere Neutralität behalten und wie soll sie aussehen?
    • Sollen direkte oder indirekte Waffen- und Munitionslieferungen in die Ukraine zugelassen werden?
    • Wie viele Flüchtlinge kann die Schweiz aufnehmen?
    • Was können wir gegen Wassermangel tun?
    • Was muss gegen die Energieknappheit unternommen werden?
    • Wie sieht es mit der Versorgungssicherheit aus?
    • Wie viele Einwohner erträgt die Schweiz (Stichworte Wohnraum, Infrastruktur, Gesundheitssystem, öffentlicher Verkehr, etc.)?
    • Wie kann der soziale Frieden sichergestellt werden?
    • Was muss gegen den Fachkräftemangel unternommen werden?

    Die Liste ist nicht abschliessend und lässt sich beliebig fortsetzen.

    Zurzeit steckt die Schweiz nicht nur in einer Krise, sondern dazu auch noch in einer Identitätskrise. In solchen Situationen sind keine Experimente gefragt. Die nächsten 4 Jahre gehören vermutlich zu den entscheidendsten seit Jahrzenten. Deshalb sind Parlamentarier gefragt, welche weitsichtig über die nächste Wahlperiode hinausdenken. Parlamentarier, welchen es nicht um Macht und Ansehen geht.

    Es sind Parteien gefragt, welche Probleme lösen und nicht schaffen. Parteien mit dem nötigen Weitblick, welche auch die notwendige Wirtschaftskraft vertreten. Sinnlose Diskussionen über unbedeutende Themen sind aktuell reine Zeitvergeudung.

    Diese kritischen Überlegungen sollten wir alle vor der Wahl unserer Vertreter in Bern machen. Nur so besteht eine Chance, dass nicht wir vor Ablauf von 4 Jahren die Quittung erhalten.

    Giuseppe Nica,
    Verleger


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