«Es gibt keine Alternative»

    Der EHC Basel hat die Hausaufgaben gemacht
    und rüstet sich für die Aufstiegssaison

    Nicht nur aus sportlicher Hinsicht ist für den EHC Basel der Aufstieg in die Swiss League alternativlos. Das gesamte Setup und die Organisation wie auch die Infrastruktur sind nicht kompatibel zur MySports League. Sportchef Olivier Schäublin ist sehr aktiv vor und hinter den Kulissen.

    (Bild: zVg) Olivier Schäublin: Die Pandemie machte ihm schon 2020 einen Strich durch die Aufstiegspläne. Nun soll es 2021 klappen.

    Olivier Schäublins Tage sind lang. Sehr lang. Er ist in diesen herausfordernden Monaten nicht nur als Sportdirektor für die Kaderzusammenstellung zuständig, sondern auch als Netzwerker und Lobbyist für unterschiedlichste Belange des EHC Basel.

    Olivier Schäublin, die Kadermutationen dieses Sommers lassen aufhorchen. Sogar noch mehr als im Sommer 2020. Die Marschroute scheint klar: Aufstieg um jeden Preis. Wo hat man sich konkret verbessert, mal abgesehen von den populären Neuzugängen?
    Olivier Schäublin: Da die Regio League für diese Saison keinen Aufsteiger wegen der abgebrochenen Saison zulässt, konnte das Aufstiegskriterium – also der Gewinn der Meisterschaft – nicht erreicht werden. So mussten wir die Situation neu analysieren. Wir wollen in die Swiss League, aber auch unser Team weiter verstärken. In dieser speziellen Corona-Saison mussten wir auf einige private Entscheidungen gewisser Spieler reagieren und diese ersetzen. Einige hätten wir gerne gehalten. Dazu wollten wir in der Mittelachse an Substanz gewinnen und auch betreffend «Scoring Fertigkeiten» mussten wir nachbessern. Ich denke, bis jetzt haben wir einen sehr guten Mix aus Erfahrung und Jugendlichkeit. Zudem konnten wir den wichtigen Kern der Mannschaft zusammenhalten.

    Was werden die neuen Schlüsselspieler bewirken?
    Die neuen Spieler werden mit ihrer Erfahrung und Kompetenz viel bewirken. Und wir haben ganz klar an Qualität zugelegt. Uns ist in dieser Transferperiode sicher die durch die Covid-Pandemie starke Veränderung des Marktes entgegen gekommen, indem dieses Jahr die Nachfrage-Angebot-Situation eher mehr den Clubs eine bessere Verhandlungssituation einbrachte. Bisher war dies beileibe nicht immer so. Zudem stösst unser Projekt hier in Basel bei vielen prominenten und etablierten wie auch talentierten Spielern auf grosses Interesse und dementsprechend war eben dieses Interesse der Zusammenarbeit mit einem ambitionierten EHC Basel sehr gross. Dies zeigt auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

    Wie sieht aktuell der Trainingsbetrieb aus? Wie ergeht es den Spielern und dem Umfeld und wie gestaltet sich der Alltag des Sportchefs?
    Der Trainingsbetrieb ist momentan immer noch unterbrochen und die Spieler trainieren individuell oder in kleinen Gruppen. Wir versuchen die Spieler so gut wie möglich aus der Ferne zu betreuen. Dies ist bestimmt keine einfache Situation für sie und auch nicht für den Club, jedoch haben wir im letzten Sommer mit den individuellen Trainings sehr gute Erfahrungen gemacht und bei den Einzelgesprächen waren die Spieler ziemlich positiv eingestellt. Meine Arbeit ist zurzeit immer noch reduziert, ich habe mich um die Analyse gekümmert und natürlich auch um die Zukunft, damit es in unserem Projekt vorwärts geht. Jetzt werde ich mich dann vermehrt ums Sponsoring und um organisatorische Sachen kümmern.

    Es stellt sich auch heuer wieder die Frage: Wie soll es weiter gehen in der MSL und was passiert hinter den Kulissen bezüglich Swiss League. Wie ist die Position des EHC? Die Struktur des Clubs ist ja nicht auf die MSL ausgerichtet. Wie lange noch kann der EHC Basel in der MSL wirtschaften?
    Ich hoffe erstmal, dass sich die Coronasituation im Sommer entspannt und wir einen Lichtblick betreffend der Zulassung von Zuschauern haben. Wir waren seit Februar wöchentlich mit diversen Clubvertretern der SL, Vertreter vom Verband sowie Personen der zukünftigen Swiss League AG in Kontakt. Leider sind die Chancen einer Aufstockung der Swiss League auf wiederum 12 Teams trotz des Aufstiegs Ajoies in die National League sehr gering. Dies weil die Regio League keinen Präzendenzfall schaffen möchte und sich vor Klagen fürchtet. Für den EHC Basel bleibt nichts anderes übrig als ein drittes Mal den MSL-Titel anzugreifen und zu hoffen, dass diese Saison zu Ende gespielt werden kann, um die von der Regio League gesteckten Kriterien zu erfüllen.

    JoW,
    Interview: LaM

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