«Engagements über einen überschaubaren Zeitraum sind beliebt.»

    GGG Benevol Basel und der Trend zum Freiwilligenjob

    Das Zentrum für Freiwilligenarbeit GGG Benevol Basel ist eine Vermittlungs- und Koordinationsstellen für Freiwilligenarbeit in Basel. Das Motto lautet: Neues kennenlernen, Brücken schlagen, bestehende Kompetenzen in einem anderen Kontext einsetzen oder erweitern, Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit erleben und – last but not least – einfach Freude an einem Engagement haben.

    (Bilder: zVg / Benevol) Einsatz an der «Front» beim Zielpublikum – GGG Benevol kann auf viele Freiwilligen zählen, aber es müssen laufen neue rekrutiert werden.

    Dass die GGG Basel heute in der Lage ist, so zahlreich und wirkungsvoll Organisationen, Projekte und Ideen zu unterstützen, verdankt sie einem finanziellen Rückhalt. Diesen hat sie zum einen selbst erarbeitet und andererseits wurde die GGG immer wieder durch Spenden, Stiftungen und Legate gestärkt. GGG Benevol indes eröffnete 1992 in Basel eine der ersten Vermittlungs- und Koordinationsstellen für Freiwilligenarbeit in der Schweiz. «Wir sind eine Organisation der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel und werden von dieser zu einem grossen Teil finanziert», sagt Geschäftsleiterin Ursula Baum. «Freiwilligenarbeit ist etwas, das man in jedem Alter und jeder Lebenslage leisten kann.» 2018 haben sich bei GGG Benevol neu rund 650 interessierte Freiwillige gemeldet.

    Frau Baum, welche Freiwilligenarbeiten sind in unserer Region besonders beliebt bei den Menschen?
    Ursula Baum: Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt immer einen Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage. In Bereichen, in welchen es wenig Einsatzmöglichkeiten gibt, wie beispielsweise in der Kultur, ist die Nachfrage sehr hoch und die Engagements sind schnell vergeben. Solche Aufgaben sind auch sehr beliebt. Quantitativ vermitteln wir deutlich mehr Menschen in andere Einsatzbereiche. Einer davon ist die Begleitung von älteren Menschen. In der Region Basel gibt es immer eine Auswahl an Einsatzmöglichkeiten in diesem Bereich, aber auch eine sehr hohe Anzahl von vermittelten Freiwilligen. Ob es bei einem grösseren Angebot im Kulturbereich oder in anderen Bereichen, die wenig Freiwilligenjobs anbieten, ebenfalls zu einer Erhöhung der Vermittlungen käme oder ob eine Sättigung eintreten würde, können wir so nicht sagen.

    Grosses Interesse an Mitmenschen und Empathie sowie Verständnis für die jeweiligen Lebenssituationen sind Grundvoraussetzungen für den Einsatz bei Benevol.

    Welche Freiwilligenarbeit bei Ihnen so richtig hoch im Kurs?
    Ursula Baum: Seit kurzem haben wir die Einsätze für einmalige Aktionen und Events gesondert gekennzeichnet. Seither verzeichnen wir einen signifikanten Anstieg an Bewerbungen für diese Engagements.

    Und welche sind nicht so beliebt, auch wenn es hohen Bedarf an Vermittlungen gäbe? Gibt es Freiwilligenjobs, die auf den ersten Blick nicht so interessant erscheinen, aber dennoch sehr spannend sein können?
    Ursula Baum: Inhaltlich gibt es keine «beliebten» oder «unbeliebten» Freiwilligenjobs. Wir können einen Rückgang von Interessentinnen und Interessenten an Einsätzen mit einem längerfristigen verbindlichen Engagement erkennen. Es wird für viele Freiwillige aufgrund ihrer Lebenssituation zunehmend schwieriger sich für längere Zeit oder gar mehrere Jahre zu verpflichten. Dies ist nicht in der Form und im Inhalt der Einsätze begründet, sondern in der Anforderung an Flexibilität im Leben/Beruf. Es gibt aber keine Aufgaben, die grundsätzlich nicht gerne gemacht werden, denn die interessierten Freiwilligen sind eine sehr heterogene Anspruchsgruppe mit unterschiedlichen Kompetenzen. Unsere Zielpersonen haben daher auch individuelle Ansprüche und Wünsche an ihren Einsatz. Allerdings gibt es immer wieder Trends. So war 2015/2016 die Nachfrage nach freiwilligem Engagement im Flüchtlingsbereich sehr hoch. Dieser pendelte sich inzwischen wieder auf ein normales Mass ein. Je nach gesellschaftlichen Themen rücken bestimmte Einsatzbereiche für einen gewissen Zeitraum mehr in den Fokus als andere.

    Hoch im Kurs: Ausreiten als Entspannung und Therapiemöglichkeit. Die Hippotherapie wird auch bei Benevol hin und wieder angeboten.

    Bei welchen Arbeiten braucht es in unserer Region unbedingt noch mehr Freiwillige?
    Ursula Baum: In Basel-Stadt gibt es über hundert Einsatzmöglichkeiten. Auf www.ggg-­benevol.ch kann man sich gut informieren. Die jeweiligen Organisationen freuen sich alle über Freiwillige.

    Wo brauchen die Freiwilligen Vorkenntnisse beziehungsweise Erfahrung?
    Ursula Baum: In den Einsatzbeschreibungen auf der Job-Börse werden die Anforderungen beschrieben, diese sind sehr unterschiedlich. Es gibt allerdings viele Angebote, bei welchen man keine besonderen Vorkenntnisse braucht. Wir beraten gerne interessierte Freiwillige unverbindlich und besprechen da auch die Anforderungsprofile der jeweiligen Engagements. Es ist uns wichtig, dass diese transparent sind, damit es nicht zu Enttäuschungen kommt.

    Aktive Freizeitbeschäftigung mit älteren Mitmenschen – auch solche Angebote sind als Freiwilligenjobs beliebt.

    Daniele Ciociola
    JoW


    In der Tradition Isaak Iselins

    In der Tradition ihres Gründers Isaak Iselin leistet die GGG Basel seit 1777 mit ihren eigenen Angeboten und ihrer Fördertätigkeit einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und zur Lebensqualität der Menschen in Basel.

    Die Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel, kurz GGG Basel, ist ein Verein und führt 12 eigene Organisationen. Ihrem Netzwerk sind über 60 Organisationen angeschlossen. In den Bereichen Bildung, Familie, Kultur, Soziales und Gesundheit vergibt die GGG Basel jährlich rund 6 Mio Franken.

    Spendenkonto: PC 40-277652-2

    GGG Benevol
    Zentrum für Freiwilligenarbeit
    Marktgasse 6, 4051 Basel

    Tel. 061 261 74 24
    Dir 061 263 84 06
    ursula.baum@ggg-benevol.ch

    www.ggg-benevol.ch
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